PlastikweltenJennifer Walshe kritisiert die Barbie-Puppe
Im Kommentar schreibt die Komponistin, dass das Phänomen der Barbiepuppe von unzähligen Kommentatoren kommentiert worden sei, von Akademikern, Journalisten und Sozialwissenschaftlern bis hin zu Autoren, Künstlern und Filmemachern, aber leider auf falsche Art. Und deswegen schickt sie nun mit ihrem Videostück nochmals einen Kommentar hinterher, den richtigen diesmal. Nicht nur die Puppen, sondern auch das manipulative Spiel mit ihnen soll dem scharfen Blick der Kritik ausgesetzt werden. Aber da die Entlarvung der Barbie-Puppe als Verkörperung aller konsumistischen Weiblichkeitsklischees nun auch nicht mehr gerade ein rasend neuer Einfall ist, scheint es, dass sich das Stück selbst ein wenig auf die Schippe nimmt: postpostfeministische Stilübungen als Jux für die Gender-Szene. Musikalisch bedient sich die Komponistin der vokal-instrumentalen Geräuschartikulationskünste des Ensemble Apartment House, und indem sie Ton und Bild zu einer distanzlosen Einheit verschmilzt, entlarvt sie nebenher mit der Barbiepuppe auch noch gleich die avantgardistische Tonproduktion als ephemeren Plastikmüll. Aber auch das ist sicher als Jux gedacht. © Max Nyffeler 2010
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